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5.5 Paybox

Paybox ist eine der neueren Methoden, im Internet zu bezahlen. Das Verfahren wurde im Mai 2000 von der paybox.net AG, die eng mit der Deutschen Bank AG zusammenarbeitet, vorgestellt. [Gatz00] Bei diesem Verfahren muß lediglich die Mobiltelefonnummer, und sogar diese kann durch eine Aliasnummer [Ente00] ersetzt werden, des Käufers übertragen werden. Sowohl die Autorisierung als auch die Identifizierung erfolgt über das "in hohem Maße für Sicherheit" [Eci100] bürgende GSM Handynetz. Paybox nutzt somit den derzeitigen Handy Boom in Deutschland und macht quasi über Nacht rund 25 Millionen Handys zu einsetzbaren Zahlungsmitteln im Internet, und nicht nur da. Auch im Mobile Commerce, auf den ich hier allerdings nicht näher eingehen werde, kann paybox eingesetzt werden. Und die Zahl der Handynutzer ist stark ansteigend, wie Abb. 9 zeigt. [Pay100]


Abbildung 9: Mobilfunk-Penetration in Deutschland
Quelle: [Pay100]

Der Privatkunde, der paybox als Zahlungsmethode einsetzen will, muß lediglich über ein Handy und ein Girokonto verfügen. Zusätzlich muß er sich bei paybox registrieren lassen. Die Registrierung kann sowohl online bei der Paybox.net AG, als auch bei einigen Handyvertragsanbietern durchgeführt werden. Die Kosten für den Kunden belaufen sich jährlich auf 5 Euro. Nach seiner Registrierung erhält er seine persönliche paybox-PIN. Auch der Händler muß sich bei paybox registrieren lassen und eine Software installieren, deren Lizenzgebühren sich auf ca. 250 Euro belaufen. Pro Transaktion werden dann Gebühren in Höhe von 3% des Zahlungsbetrages fällig [Pay100].

Der Zahlungsvorgang ist denkbar einfach. Nachdem sich der Kunde eine bestimmte Ware ausgesucht hat, entscheidet er sich mit dem paybox-Button (siehe in Abb. 10) für die Bezahlung per Handy. Er wird nun aufgefordert, seine Mobiltelefonnummer, oder alternativ eine ihm bei der Registrierung zugeteilte Alias-Nummer, anzugeben.


Abbildung 10: Beispiel für Paybox
Quelle: [Pay300]

Diese Nummer wird über eine sichere Datenleitung an die paybox.net AG weitergeleitet, die kurz darauf auf dem Handy des Kunden anruft und ihm den zu zahlenden Betrag und den Zahlungsempfänger nennt. Mit seiner persönlichen paybox-PIN bestätigt der Kunde die Richtigkeit der gemachten Angaben und erlaubt damit paybox.net AG den Betrag an den Händler zu übergeben. Laut [Gatz00] soll der gesamte Vorgang nicht mehr als 30 Sekunden in Anspruch nehmen. Allerdings gibt es ein Tageslimit für den paybox Kunden, so daß ein Tagestransaktionsvolumen von 300 Euro bis 1.000 Euro nicht überschritten werden kann. Dieses Limit paßt sich aber, ähnlich zur Kreditkarte, dem Kundenverhalten an. [Ente00]

Die positive Entwicklung des Verfahrens wird auch dadurch bestätigt, daß das Ziel der paybox.net AG, bis zum Jahresende 2000 300 Händler zu gewinnen, die das Zahlungssystem unterstützen, bei weitem übertroffen wurde. [Eci100] Bereits jetzt gibt es mehr als 500 Online Shops, die dieses System als Zahlungsvariante anbieten. [Pay200]

6. Bewertung

last update on 23rdof January 2001
Copyright 2001 von Marc Grieser
BA-Student der Fachrichtung Wirtschaftsinformatik